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Eine Collage zeigt lächelnde Personen hinter einem Tisch, einen lächelnden Mann mit einer Urkunde, Gläser mit Sekt und Orangensaft, einen Mann im Labor und Personen in einem Hörsaal.

01.02.2024

Rückschau bei der Neujahrsfeier: Das waren die besten Masterarbeiten 2023

Im Rahmen ihrer Neujahrsfeier zeichnete die Osnabrücker Biologie die drei besten Masterarbeiten des Vorjahres in den Kategorien „beste biochemisch-molekulare Masterarbeit“ und „beste organismische Masterarbeit“ aus. Die Preise wurden vom der Biologie und der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) gestiftet. Wir gratulieren Kai, Sabrina und Fabio sehr herzlich!

Zunächst aber führte die amtierende Dekanin Prof. Dr. Sabine Zachgo (AG Botanik) im großen Hörsaal der Biologie die Gäste, Feiernden und andere Interessierte durch die Ereignisse des letzten Jahres und gab einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Entwicklungen unseres Fachbereichs in den kommenden Monaten. Während der feierlichen Ansprache wurden auch die Masterstudierenden, die exzellente Abschlussarbeiten angefertigt hatten, durch eine kurze Laudatio durch ihre Betreuer geehrt.

Kai Jürgens – „Atlas of Drosophila Anatomy“

In der Kategorie „Beste organismische Masterarbeit“ erhielt in diesem Jahr Kai Jürgens die Ehrung der Biologie. In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Achim Paululat (AG Zoologie-Entwicklungsbiologie) hat Kai im Rahmen seiner Master-Abschlussarbeit mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie hochauflösende und ästhetisch höchst anspruchsvolle Bilder der Taufliege Drosophila melanogaster aufgenommen. In seiner Masterarbeit mit dem Titel „Atlas of Drosophila Anatomy“ trägt er sein beeindruckendes Bildmaterial einer Vielzahl anatomischer Details zusammen. Basierend auf den von Kai zusammengestellten Bilder wurde ein wissenschaftliches Manuskript bei der sehr renommierten Zeitschrift „Genetics“ zur Publikation eingereicht. Wir hoffen, dass demnächst die internationale Drosophila-Community von einem neuen Bildatlas mit Kai als Erstautor in Forschung und Lehre profitieren kann. Eines seiner Bilder, eine Frontalansicht des Kopfes, hat übrigens bereits 2022 den Bildwettbewerb des Mikroskopherstellers JEOL gewonnen.

Ein Mann steht im Labor und hält eine Pipette in der Hand.

Kai Jürgens hat nach der Masterarbeit ein Promotionsstudium in der Arbeitsgruppe Zoologie-Entwicklungsbiologie (Leitung: Prof. Dr. Achim Paululat) begonnen und erforscht nun eine Punktmutation in einem Gen der Taufliege Drosophila melanogaster, dessen humanes Pendant (Homolog) zu Herzmuskelstörungen beim Menschen führen kann.

Fabio Lange – „Exploring molecular crosstalk between sphingomyelin and phosphoinositide-dependent lysosomal repair using organellar proteomics”

Der GBM Masterpreis ging in diesem Jahr an Fabio Lange, der unter der Anleitung von Prof. Dr. Joost Holthuis (AG Molekulare Zellbiologie) an den komplexen Reparaturmechanismen geschädigter Lysosomen geforscht hat. Im Verlauf seiner Masterarbeit gelang es ihm außerdem, ein neues Versuchsprotokoll zu etablieren, das es ihm erstmals ermöglichte, geschädigte Lysosomen so zu isolieren, dass sie anschließend massenspektrometrisch analysiert werden konnten. Auf diese Weise gelang Fabio ein neuer Einblick in die Proteinzusammensetzung (Proteomik) defekter Zellorganellen und sein Protokoll hat bereits jetzt innerhalb der wissenschaftlichen Community hohe Wellen geschlagen.

Fünf lächelnde Personen, die zweite Person von rechts hält eine Urkunde.

Fabio Lange (2. v. rechts) hat mit seiner Masterarbeit den GBM-Masterpreis gewonnen. Der Preis wurde von Prof. Dr. Christian Ungermann (links) und Mitgliedern der Junior GBM übergeben.

Sabrina Wilkening – „Evaluation of self-labeling enzyme dyes for correlative in-resin light and electron microscopy“

Dieses Jahr gab es neben den zwei traditionellen Masterpreisen erstmals einen GBM-Sonderpreis, der eine weitere, besonders ausgezeichnete Masterarbeit ehren sollte. Der Sonderpreis wurde an Sabrina Wilkening für ihre exzellente Masterarbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hensel (AG Mikrobiologie) verliehen.

In dieser Arbeit widmet sich Sabrina einem essentiellen Problem in der Anwendung der Korrelativen Licht- und Elektronenmikroskopie (engl.: CLEM), einer hochmodernen Mikroskopietechnik, die Licht- und Elektronenmikroskopie miteinander kombiniert, um die nanometergenaue Lokalisation von Proteinen in subzellulärer Strukturen zu bestimmen. Dabei werden in einem ersten Schritt in lebenden Zellen sog. Fluorophortags, d.h. fluoreszente Marker verwendet, um die zu untersuchenden Proteine zu kennzeichnen. Nach der Lichtmikroskopie folgt die Fixierung der Proben für die Elektronenmikroskopie, um die beiden Abbildungen miteinander zu korrelieren und so die markierten Proteine in den strukturellen Kontext der Zelle zu setzen. Das Problem: Die aufwändigen Fixierungsmethoden für die Elektronenmikroskopie verändern die Struktur der Probe, eine präzise Korrelation beider Bilder ist nicht immer exakt. Außerdem verlieren die meisten Fluorophore während der Probenfixierung ihre Wirksamkeit.

Sabrina hat in ihrer Masterarbeit ein anwendungssicheres Protokoll etabliert, das synthetische, selbstaktivierende Fluorophore nutzt, die die Fixierung überstehen. So können licht- und elektronenmikroskopische Bilder nach der Fixierung und ohne Unterbrechung aufgenommen werden, sodass eine zuverlässige Korrelation von elektronen-und lichtmikroskopischer Bilder gewährleistet ist. Die Erarbeitung eines solchen Protokolls zur Verbesserung der korrelativen Licht- und Elektronenmikroskopie verbessert maßgeblich den Output korrelativer Mikroskopiestudien und wird sicherlich in zahlreichen Studien Anwendung finden.

Wir gratulieren Kai, Fabio und Sabrina sehr herzlich zu ihren hervorragenden Abschlussarbeiten und wünschen ihnen für die berufliche Laufbahn alles Gute!

Die Ausschreibung der Masterpreise wird von Prof. Dr. Christian Ungermann organisiert. Die Lehrenden der Osnabrücker Biologie sind aufgefordert, exzellente Masterarbeiten unter ihrer Betreuung zu nominieren, eine Jury aus Lehrenden wählt anschließend die besten Abschlussarbeiten aus.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Junior GBM